BMW 9cento Concept

Der Concorso d‘Eleganza an der Villa d‘Este bietet in jedem Jahr die Bühne für extravagante Konzept- Studien aus den Werkstätten der Münchner Tausendsassa. Mit dem 9cento Concept bringt BMW Motorrad in diesem Jahr einen Ausblick auf die Zukunft des Sport-Tourer Segments. Hier ist BMW vor allem mit großvolumigen Kalibern im Bereich über einem Liter Hubraum erfolgreich. Aber so Edgar Heinrich, langjähriger Chef-Designer von BMW Motorrad, Leistungszuwachs und Marktkompatibilit haben ihre Grenzen. So soll die 9cento als eierlegende Wollmilchsau zum einen wendig und agil durch den Innenstadtverkehr wuseln, um dann auf freier Strecke die nötigen Kilometer ins Grüne fressen zu können. Hierfür hat sich Designer Andreas Martin zum einen von der aufrechten Sitzposition der S 1000 XR inspirieren lassen und zum anderen den sportlichen Anspruch der F 800 GT addiert.

Herausgekommen ist ein Adventure-Bike mit moderner Café-Racer Attitüde. Vorne praxisorientierte Halbschalenverkleidung, am Heck extrem exponiertes Hinterrad mit neckischem Leitwerk auf der Schwinge und traditionell nach vorne gerückter Sitzgelegenheit. Der Clou ist ein ansteckbarer Sozius mit integriertem Stauraum, mit Platz für Ersatzunterwäsche, Zahnbürste und Handyladekabel. Auch wenn sich der Nutzen dieses Moduls nur teilweise erschließt, fängt es sich überraschend harmonisch in die Gesamtsilhouette der Kreation ein. Das hochbeinige Fahrwerk mit langen Federwegen verspricht hohen Fahrkomfort und zusammen mit dem kurzen Radstand erfreuliche Agilität. Insgesamt erscheint die 9cento schon sehr nah an einer möglichen Serienversion geparkt zu sein. Ob es auch die kunstvollen, erst auf den zweiten Blick erkennbaren, Fräsreliefs der Anbauteile dorthin schaffen, bleibt fraglich, aber erstrebenswert.