Es klingelt der Pizza-Bot

Ernährung in der Quarantäne – ein Thema, das zu Beginn der Pandemie eines der wichtigsten zu sein schien. Ich erinnere mich an zahlreiche Bilder von Freunden, auf denen sie mir ihre ENDLICH neu ausprobierten Rezepte sendeten, Diäten, mit denen sie sich nun optimieren wollten und Küchengeräte und ausgefallenes Geschirr, mit denen das Kochen angeblich gleich noch viel mehr Spaß machen würde. Doch schon seit Monaten ist es still geworden um das Thema Ernährung. Woran das liegt, liegt auf der Hand. Nach einem Jahr des täglichen Selber-Kochens, ist vielen ein Besuch auf Webseiten von Lieferando und Co. immer sympathischer geworden. Die Zahl der Neukunden von Lieferdiensten ist im vergangenen Jahr rasant gestiegen und bringt Unternehmen an ihre Grenzen. Wer wie ich bereits regelmäßig die Pizzeria wechselt, um nicht immer wieder dem Blick desselben Lieferanten ausgesetzt zu sein, für den gibt es nun Hoffnung.

Gemeinsam verkündeten Pizza-Gigant Domino’s Pizza und Nuro, ein Tech-Startup des Silicon Valley, am Montag den Beginn der ersten Testwoche ihres neuen autonomen Lieferanten: dem Pizza-Bot. Das Pizza-Restaurant, das sich selbst als „E-Commerce Unternehmen, das Pizza verkauft“ bezeichnet, führt ihren Roboter-Lieferservice zunächst im amerikanischen Houston ein, um die immer steigende Nachfrage bedienen zu können. Kunden können ihre Lieferung wie gewohnt unter Vorauszahlung im Restaurant bestellen und bekommen ihr Essen dann von dem autonomen R2 Roboter nach Hause geliefert. Per SMS kann der Aufenthaltsort des Fahrzeugs nachverfolgt werden und durch die Eingabe eines PINs auf dem Touchscreen des R2 lässt sich die Lieferung entgegennehmen.

Mit den kleinen low-speed Robotern, die Lebensmittel anstelle von Personen befördern, zog Nuro an anderen Startups vorbei wenn es um die Erlangung behördlicher Genehmigungen geht. In den USA hat das Unternehmen letztes Jahr seine Zulassung für unbemannte Lieferungen erhalten. Das hat viele Vorteile: Zum einen ist es für große Unternehmen schwierig, genug Fahrer einzustellen, um die große Nachfrage bedienen  zu können; Zum anderen haben die Roboter das Potential zur Sicherheit beitragen zu können. Vor allem Houston, als viertgrößte Stadt der USA, hat auch die landesweit höchste Sterberate im Verkehr.

Bis Ende des Jahres soll der Roboter-Service auch an anderen Orten der USA verfügbar sein. Nuro arbeitet mit seinem Modell bereits erfolgreich mit anderen Handelsriesen wie Kroger, Walmart und CVS zusammen und verkündete, das sich seine wöchentlichen Lieferungen bereits in den ersten Monaten der Pandemie verdreifacht haben. Auch weitere Restaurantketten haben bereits Interesse angemeldet. Wir sind gespannt, wann der Pizza-Bot bei uns in Berlin klingelt!

 

Text: Ann-Kathrin Lietz
Bild: Domino’s Pizza, Inc.

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